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Nordzucker Post 06/2021 - 21. Oktober 2021

Lars Gorissen: Zucker und Rohstoffe im Aufwind

Liebe Leserinnen und Leser,

der Zuckerpreis erfährt auf dem Weltmarkt derzeit eine erfreuliche Entwicklung. Hohe Nachfrage in Asien, geringere Verfügbarkeiten aus Indien und Brasilien sind die Hauptursachen. Diese Entwicklung auf dem Weltmarkt wirkt sich auch positiv auf die Preise in Europa aus und spiegelt sich zusammen mit unseren Effizienzmaßnahmen im Halbjahres-Ergebnis wider. Mit einem operativen Ergebnis von 64 Millionen € liegen wir ein gutes Stück über der Vorjahresperiode (51 Mio €). Auch Makay Sugar in Australien entwickelt sich positiv.

Mehr als einen Wermutstropfen stellen allerdings die Energiepreise dar, von deren relativ kurzfristiger extremer Steigerung wir trotz Absicherung im Vorfeld betroffen sind. Sie schmälern die Ergebniserwartung, die dennoch für das gesamte Geschäftsjahr vergleichsweise positiv bleibt. Im nächsten Geschäftsjahr werden sie voraussichtlich noch stärker zu Buche schlagen.

Die Preise für landwirtschaftliche Rohstoffe, die teilweise in Flächenkonkurrenz zur Zuckerrübe stehen, erklimmen ebenfalls neue Höhen. Nordzucker hat in Deutschland und anderen Ländern die Zeichnung der geplanten Vertragsmengen für den Anbau 2022 bereits mit erfreulichen Ergebnissen abgeschlossen. In einigen Ländern läuft die Zeichnung durch die Landwirte noch. Neben dem Preis ist es auch die Fruchtfolgewirkung, die der Zuckerrübe einen sicheren Platz im Anbau verschafft. Auch die hohe Nährstoffeffizienz schlägt bei steigenden Düngerpreisen positiv zu Buche. Mit den nun wieder durchgeführten und noch geplanten Feldtagen informieren wir Sie gerne näher über diese und andere Vorteile des Rübenanbaus.

Die Kampagne läuft in allen Standorten relativ gut mit überdurchschnittlichen Rüben- (und Rohr-) Erträgen bei eher geringeren Zuckergehalten als im Mittel der Jahre. Unsere Erwartung einer gut durchschnittlichen Ernte scheint sich zu bestätigen.

Positiv werden die Verpflichtungen zur Reduzierung der Emissionen im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie Nordzucker 2030 wahrgenommen. Viele Kunden streben nach CO-Neutralität und beziehen ihre Lieferanten in die Kalkulation ein. Das entspricht der Logik in der umfassenden Betrachtung der Nachhaltigkeit. Einen großen Schritt zur Nutzung erneuerbarer Energie werden wir in Örtofta ab dem nächsten Jahr mit dem Bezug von Dampf aus einer mit Holzabfällen betriebenen externen Anlage gehen. Die Umstellung auf Gas als ersten Schritt auch an den letzten Standorten wird bis spätestens 2030 vollzogen sein.

Für die Investitionen in den vollständigen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen brauchen wir verlässliche Rahmenbedingungen, um z.B. flexibel über die Verwendung von Zuckerrübenschnitzeln im Energie- oder Futtermittelbereich entscheiden zu können. Die Infrastruktur für Gas und Strom (und Wasserstoff?) und der Datentransfer für die Digitalisierung auch auf dem Acker gehören ebenfalls dazu. Wir werden spezifische Lösungen für die Bedingungen in den Regionen unserer Werke brauchen. Die Unterstützung der Politik ist dabei unerlässlich, um die Klimaschutzziele zu erreichen.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre der Nordzucker Post,

Ihr Lars Gorissen

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