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Nordzucker Post 3/2025 - 2. September 2025

Nachhaltigkeit beginnt im Feld – CO₂-Reduktion im Zuckerrübenanbau 

Die Dekarbonisierung ist ein zentrales Element der Nordzucker-Strategie Fields for Growth. Ziel ist es, die CO₂-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – vom Acker bis zum Kunden – deutlich zu senken. Nordzucker hat sich im Rahmen der Science Based Targets initiative (SBTi) verpflichtet, die direkten Emissionen in der Produktion bis 2030 um 50 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2018 zu reduzieren. Für den Bereich Landwirtschaft und Landnutzung gelten ergänzend die sogenannten FLAG-Ziele (Forstwirtschaft (Forest), Landnutzung (Land) und Landwirtschaft (Agriculture)), die eine Reduktion um 36 Prozent bis 2030 vorsehen. Diese Dekarbonisierungsziele sind wichtig, um den geänderten Rahmenbedingungen gerecht zu werden und um auf veränderte Erwartungen, insbesondere der Kunden, einzugehen. 

Emissionen im Blick: Wo sie entstehen  

Rund ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen entstehen durch Landwirtschaft, Landnutzung und Forstwirtschaft. Im Zuckerrübenanbau sind die Haupttreiber von CO₂-Emissionen die Herstellung und der Einsatz von Düngemitteln sowie der Verbrauch fossiler Kraftstoffe. Eine effiziente Nutzung dieser Betriebsmittel ist daher entscheidend, um Emissionen zu verringern oder zu vermeiden.   

Pilotprojekte zur CO₂-Reduzierung im Anbau 

Um den CO₂-Fußabdruck der Zuckerrübe weiter zu senken, setzt Nordzucker an diesen Punkten an und arbeitet dabei eng mit Landwirtinnen und Landwirten, Betriebsmittelherstellern, Forschungseinrichtungen und weiteren Partnern zusammen. Erste Pilotprojekte zur Erprobung passender Maßnahmen sind bereits gestartet: 

  • CO₂-reduzierter Stickstoffdünger von Yara 
    In Kooperation mit Yara Deutschland testen wir den mineralischen Stickstoffdünger Yara Climate Choice, dessen Herstellung auf erneuerbaren Energien basiert. Der Einsatz erfolgt in Deutschland, Polen und Dänemark. 
  • CO₂-reduzierter Kalidünger von K+S
    Der Dünger Korn-KALI C:LIGHT, vertrieben durch Agravis, bietet eine CO2-reduzierte Alternative zu herkömmlichen Kalidüngern. Auch hier basiert die Produktion auf erneuerbaren Energien. Der Dünger wird aktuell in Deutschland eingesetzt. 
  • Dieselersatz aus hydrierten Pflanzenölen (HVO100) 
    Ab der Kampagne 2025 wird in einzelnen Erntefahrzeugen in Deutschland Kraftstoff aus hydrierten Pflanzenölen eingesetzt.  

Weitere Maßnahmen wie der Einsatz von Biogas-Substrat, Zwischenfruchtanbau, konservierende Bodenbearbeitung oder eine Optimierung durch die gezieltere Sortenwahl sind in der Entwicklung und werden gemeinsam mit Expertinnen und Experten und unseren landwirtschaftlichen Partnern analysiert. 

Gemeinsam weiterdenken

„CO₂-Reduktion ist nicht nur eine politische und gesellschaftliche Notwendigkeit – sie ist auch entscheidend für unsere Wettbewerbsfähigkeit und für das Vertrauen unserer Kunden. Transparenz über unsere Maßnahmen und Fortschritte ist dabei zentral”, betont Björn Kiepe, Head of Agri Consulting & Shared Agri Services. Er fügt ergänzend hinzu: „Um den CO₂-Fußabdruck im Zuckerrübenanbau zu senken, braucht es praktikable Lösungen. Wie wir diesen Weg gestalten, liegt in unserer Hand – gemeinsam mit unseren Anbauerinnen und Anbauern.“ 

Der Zuckerrübenanbau ist ein fester Bestandteil der Fruchtfolge und hat hohe regionale Bedeutung. Schritt für Schritt kann der CO₂-Fußabdruck der Zuckerrübe mit den vorgestellten Maßnahmen gesenkt werden und der Anbau nachfrageorientiert und damit zukunftsfähiger gestaltet werden. 

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